Protein gesamt

Aussage

Gesamteiweiß (Gesamtprotein) bedeutet Konzentration aller Eiweiße im Blutserum, wo ein Gemisch unterschiedlichster Eiweißmoleküle vorhanden ist. Sie werden bis auf wenige Ausnahmen (Antikörper, Gerinnungsfaktor VIII) praktisch alle in der Leber gebildet. Sie haben unterschiedlichste Funktionen, so sind sie zuständig z.B. dafür, dass Flüssigkeit aus der Blutbahn nicht ins Gewebe und zu Gewebeschwellungen, sog. Ödemen abwandert, für den Transport von Hormonen, Medikamenten oder für die Körperabwehr durch Antikörper. Man bestimmt sie im Blut u.a. zur Abschätzung der Funktionsleistung der Leber, bei Ödemen und bei Dünndarm- und Nierenkrankheiten.

Erhöhte Werte

Erhöhte Werte für Gesamteiweiß sind mit einer schädlichen Verdickung des Bluts verbunden und zeigen ein erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen von Organen (z.B. des Gehirns) an. Ursache dafür kann u.a. sein:

  • Vermehrte Bildung: Krankhafte und unkontrollierte Produktion von Antikörpern (Plasmozytom, Morbus Waldenström).
  • Blutverdickung: Bei Wassermangel im Blut steigen die Konzentrationen der im Plasma enthaltenen Stoffe relativ an; z.B. beim Dursten, starkem Durchfall, hoher Verlust über Haut oder Urin.

Erniedrigte Werte

Ursache für erniedrigte Gesamtproteine im Blut finden sich u.a. durch

  • Verlust: Über die Nieren (Nephrotisches Syndrom), den Darm (Exsudative Enteropathie) oder die Haut (Verbrennungen)
  • Verminderte Bildung: Bei Leberschäden (z.B. im Rahmen einer Leberzirrhose), bei mangelhafter Aufnahme über den Darm (z.B. nach Darm-OP, Kurzdarmsyndrom oder Zöliackie) oder bei Unternährung (Hungerödeme bei Kwashiorkor)
  • Blutverdünnung: Durch übermäßige Infusionen oder bei Niereninsuffizienz mit verminderter oder fehlender Urinproduktion.

Referenzbereich

Der Normbereich ist altersabhängig und liegt bei:

  • unter 18 Jahre: 6,0 – 8,0 g/dl
  • über 18 Jahre: 6,5 – 8,7 g/dl

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