MPV

Aussage

MPV steht für ‘mean platelet volume’ und beschreibt das durchschnittliche Volumen der Blutplättchen (Thrombozyten). Es wird durch verschiedene Faktoren bei der Bildung im Knochenmark, beim Verbrauch und durch das Alter der Plättchen beeinflusst.

Bei einigen Erkrankungen können Änderungen des MPV eine zustätzliche diagnostische Information bieten. Liegt ein Plättchenmangel vor (Thrombozytopenie), so kann dies durch mangelhafte Produktion oder erhöhten Verbrauch/Verschleiss bedingt sein. Da eine vermehrte Produktion mit einem erhöhten MPV assoziiert ist, lässt sich ein möglicher Defekt im Knochenmark genauer beurteilen.

In einer klinischen Studie (DART) konnte weiterhin gezeigt werden, dass ein erhöhtes MPV nach einem Herzinfarkt mit einem erhöhten Reinfarktrisiko einhergeht.

Erhöhte Werte

Erhöhte MPV-Werte finden sich u.a. bei:

  • Defekte der Thrombozyten
  • Idiopathische thrombozytopenische Purpura
  • Knochenmarksdefekte: myelodysplastisches Syndrom, myeloproliferative Krankheiten
  • Infektionen
  • Herzinfarkt
  • Diabetes mellitus
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Genetische Erkrankungen

Erniedrigte Werte

Erniedrigte Werte können u.a. vorkommen bei:

  • Knochenmarksdefekte: Aplasie, Z.n. Chemotherapie
  • Milzerkrankungen: Hypersplenismus
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Nierenversagen (chronische Niereninsuffizienz)
  • Genetische Erkrankungen: Wiskott-Aldrich Syndrom

Referenzbereich

  • 7.0 – 12.0 fl

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