MCH

Aussage

MCH bedeutet mittlerer Gehalt eines roten Blutkörperchens (Erythrozyt) an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin). Der Wert dient der Unterscheidung von Bluterkrankungen, insbesondere von Formen der Blutarmut (Anämie). Eine Anämie wird anhand des Laborparameters Hämoglobin definiert und kann viele Ursachen haben. Zu ihrer genauen Unterscheidung benötigt man u.a. die Parameter Eisen, Ferritin, Retikulozyten, MCH und MCV.

Erhöhte Werte

Ein erhöhtes MCH ist wegen des vermehrten Hämoglobingehalts meist mit einer Vergrößerung der roten Blutkörperchen verbunden. Die Kombination von zu großen Erythrozyten und vermehrtem Hämoglobingehalt bei einer Anämie mit normalen Retikulotzyten gilt als wichtiger Hinweis auf:

  • Vitamin-B12-Mangel: Bei einseitiger Ernährung. Mangel an ?Intrinsic Factor” aus dem Magen, der zur B12 Aufnahme über den Darm notwendig ist nach Magenoperationen oder -erkrankungen (perniziöse Anämie). Darmerkrankungen.
  • Folsäure-Mangel: Einseitige Ernährung v.a. bei Alkoholikern. Erhöhter Bedarf in der Schwangerschaft zur Vorbeugung von Fehlbildungen der Wirbelsäule. Medikamentöse Behandlung mit u.a. Methotrexat.

Sind die Retikulozyten dagegen erniedrigt, muss an eine Erkrankung des Knochenmarks gedacht werden.

Erniedrigte Werte

Ein erniedrigtes MCH ist wegen des vermindersten Hämoglobingehalts meist mit einer Verkleinerung der roten Blutkörperchen verbunden. Die Kombination von zu kleinen Erythrozyten und vermindertem Hämoglobingehalt bei einer Anämie mit gilt als wichtiger Hinweis auf:

  • Eisenmangel: Häufigste Ursache der Anämie, v.a. bei Frauen in der Menstruation.

Ist das Eisen und Ferritin dagegen erhöht, kann die genetische Erkrankung Thalassämie dahinterstecken. Ist Eisen erniedrigt und Ferritin erhöht, muss auch an eine Tumor-assoziierte Anämie gedacht werden.

Referenzbereich

  • 27.0 – 34.0 pg

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