Körpergewicht

Aussage

Das Körpergewicht setzt sich zusammen aus der Masse lebender Zellen (Haut, Organe, Muskeln), aller nicht zellulären Strukturbestandteile (Haare, Sehnen, Fasern, Knorpel, Knochen) und dazwischen eingelagerter Körperflüssigkeit. Wasser macht ca. 60% des Gewichts aus, zu 40% innerhalb der Zellen. Ca. 5% fallen auf das Blut (ca. 4-6 Liter).

Das Gewicht wird im Erwachsenenalter durch Regulierung des Appetits relativ gut konstant gehalten. Es stellt einen wichtigen Kontrollparameter dar, der Aussagen über die Gesundheit und Gesundheitsrisiken zulässt; eine ungewöhnliche Zunahme oder Abnahme kann diagnostisch bedeutsam sein.

Speziell von Bedeutung sind die Geschwindigkeit einer eventuellen Gewichtsveränderung und die Relation von Körpergewicht zu Körpergröße. Sie wird als sog. body mass index (BMI) über die Formel BMI = (Gewicht in kg)/(Größe in m)^2 angegeben und ist größenabhängig. Sie berücksichtigt weder Geschlecht noch individuelle Statur. Weiterhin wird der Bauchumfang als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beim sog. metabolischen Syndrom berücksichtigt (bis 80cm bei Frauen, bis 92cm bei Männern). Schätzungen zufolge ist jeder 2. Deutsche zu dick!

Erhöhtes Körpergewicht

Ursachen eines erhöhten Körpergewichts (BMI über 29) können sein:

  • Lebensstil: Kalorienreiche Ernährung und wenig Bewegung.
  • Krankheiten: Erkrankungen der Schilddrüse (Unterfunktion = Hypothyreose), der Nebennieren (Morbus Cushing) oder bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Medikamente: Kortison-Präparate, auch in manchen Asthmamedikamenten enthalten.

Folgen von Fettleibigkeit

  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Verkalkungen der Gefäße (Arteriosklerose)
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Gelenkprobleme v.a. an Kniegelenken und Wirbelsäule.
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2)
  • Fettleber

Rasche Gewichtszunahme

Nimmt das Körpergewicht rasch zu, so handelt es sich in der Regel um Einlagerungen von Körperflüssigkeit:

  • Beine: Dicke Beine sind typisch für die Herzschwäche (Herzinsuffizienz).
  • Bauch: Zunahme des Bauchwassers nennt sich Aszites und ist typisch für die Leberkrankheit Leberzirrhose.

Erniedrigtes Körpergewicht

Ursachen eines erniedrigten Körpergewichts können sein:

  • Essstörungen: Anorexie, nicht immer bei der Bulimie.
  • Verdauungsstörungen: Bei Erkrankungen des Dünndarms, der Bauchspeicheldrüse oder nach bestimmten Bauchoperationen.
  • Ernährung: einseitige Ernährung, Mangelernährung bei Alkoholismus oder sozialer Vernachlässigung.
  • Tumor: Wucherung von Krebszellen verbraucht Energie und kann zur Abmagerung führen, sog. Tumorkachexie.
  • Tuberkulose: Bei chronischer unbehandelter Infektion.
  • Hunger: Durch Mangelernährung kommt es zur lebensbedrohlichen Krankheit Kwashiorkor mit Proteinmangel durch Maisernährung mit der Entwicklung eines dicken Bauchs)

Folgen von Unterernährung:

  • Anfälligkeit für Infektionen
  • Abnahme der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
  • Temperaturempfindlichkeit
  • Vielfältige Symptome durch Mangel an Vitaminen und Spurenelementen

Referenzbereich des BMI

Da das optimale Körpergewicht mit der Größe eng verbunden ist, wird es über den Quotienten kg/m^2 als BMI ausgedrückt (Schema nach WHO).

  • Starkes Untergewicht: < 16
  • Mäßiges Untergewicht: 16 – 17
  • Leichtes Untergewicht: 17 – 18.5
  • Normalgewicht: 18.5 – 25
  • Übergewicht: 25 – 30
  • Adipositas Grad I: 30 – 35
  • Adipostias Grad II: 35 – 40
  • Adipositas Grad III: > 40

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