GGT Wert

Bedeutung

Die Gamma-Glutamyl-Transpeptidase (in der Routine abgekürzt als Gamma-GT oder GGT Wert) ist ein Enzym und findet sich in vielen Organen und Geweben des Körpers; sie dient dem Schutz der Zellmembranen und der Produktion von entzündungsfördernden Stoffen (Interleukinen).

Der GGT Wert und dessen Aktivit im Blut ist speziell in der Diagnostik von Leberkrankheiten und des Alkoholmissbrauchs bedeutsam. Er kann helfen, eine Erhöhung der alkalischen Phosphatase einer Leber- oder einer Knochenkrankheit zuzuordnen. Bei einer Gelbsucht (Ikterus) kann der GGT Wert helfen, eine ursächliche Beteiligung der Gallenwege oder eine primäre Erkrankung des Lebergewebes zu unterscheiden.

Übermäßiger Alkoholkonsum sowie einige Medikamente erhöhen den GGT Wert im Blut auch ohne Nachweis einer Leberkrankheit und ohne Erhöhung anderer Leberparameter. Bei etwa 25% der Menschen mit isoliert erhöhter Gamma-GT lässt sich keine Ursache – eine Krankheit, Alkohol oder Medikamente – finden. Insgesamt reagiert der GGT Wert sehr sensibel bei Leberschäden (hohe Sensitivität) aber auch bei vielen anderen Gewebsschäden an anderen Organen (geringe Spezifität).

Erhöhter GGT Wert

Erhöhte Werte können u.a. folgende Ursachen haben:

  • Alkoholkonsum (unterschiedliche Empfindlichkeit bei einzelnen Menschen)
  • Medikamente, die in der Leber verstoffwechselt werden, können zu einer Gamma-GT-Erhöhung führen (Beispiele: Barbiturate, Phenytoin); die Erhöhung kann durch Enzyminduktion zustande kommen oder auch einen Medikamentenschaden der Leber anzeigen
  • Alkohol-bedingte Leberschäden (wie alkoholische Fettleber oder alkoholische Leberzirrhose)
  • Gallestau (Cholestase) durch Galleabflusshindernisse (z.B. durch einen Gallenstein, einen Tumor oder eine Vergrößerung der Bauchspeicheldrüse) sowie in der Leber gelegene Abflusshindernisse (z. B. bei der primär biliären Zirrhose (PBC) oder der primär sklerosierenden Cholangitis (PSC))
  • Entzündungen der Gallenwege (Cholangitis)

Erniedrigter GGT Wert

Ein erniedrigter GGT WErt hat keine medizinische Relevanz.

Referenzbereich

Die Normebereiche sind alters- und geschlechtsspezifisch unterschiedlich.

Männer:

  • 12 bis 18 Jahre: < 48 U/l
  • Über 18 Jahre: < 55 U/l

Frauen:

  • 12 bis 18 Jahre: < 35 U/l
  • Über 18 Jahre: < 38 U/l

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