EAG – Estimated Average Glucose

EAG – estimated average glucose

Bedeutung

EAG bedeutet ‘Estimated Average Glucose’, also ‘geschätzter durchschnittlicher Blutzucker’ und ist ein Langzeit-Blutzuckerwert mit Relevanz bei Diabetis mellitus.

Erhöhte oder erniedrigte Zuckerwerte bei der Zuckerkrankheit sollten durch gute Einstellung vermieden werden, um Langzeitkomplikationen an u.a. Augen, Nieren und Nerven vorzubeugen. Weniger der aktuelle Blutzuckerspiegel, also vielmehr der gemittelte Langzeitwert über die letzte Wochen und Monate ist dafür aussschlaggebend. Dies lässt sich über spezielle Zuckerstrukturen im Blut als Laborwert HbA1c ermitteln. Da dieser Wert allerdings in Prozent oder der unhandlichen Einheit mmol/ml ausgedrückt wird, muss man weitere Umrechnungen durchführen, um zur gewohnten mg/dl Einheit zu kommen. Der Langzeitzucker als mg/dl oder mmol/l nennt sich also Estimated Average Glucose (EAG).

Estimated Average Glucose – erhöht

Ein erhöhtes Estimated Average Glucose besagt, dass die Blutzuckerspiegel innerhalb der letzten zwei Monate zumindest phasenweise zu hoch gewesen sind. Ein Diabetes mellitus kann u.a. folgende Ursachen haben:

  • Diabetes mellitus Typ 1: Zerstörung der Insulin-produzierenden Zellen durch das eigene Immunsystem.
  • Diabetes mellitus Typ 2: Durch Übergewicht (metabolisches Syndrom) bedingt.
  • Bauchspeicheldrüse: Erkrankungen mit Zerstörung der Bauchspeicheldrüse, z.B. Entzündungen (Pankreatitis), oder Operationen können zum Diabetes führen.
  • Hormone: Erkrankungen mit Beteiligung von Hormonen (z.B. Cushing-Syndrom, Phäochromozytom, Akromegalie, Schilddrüsen-Überfunktion).
  • Medikamente: v.a. Kortison, Schilddrüsenhormone
  • Schwangerschaft: Meist an die Schwangerschaft gebundene Stoffwechsellage.

Estimated Average Glucose – erniedrigt

Ein erniedrigtes Estimated Average Glucose kann u.a. folgende Ursachen haben:

  • Insulinom: Insulin produzierender Tumor, der den Blutzucker senkt und zu Unterzuckerung führt.
  • Blutarmut: Bei Blutzerfall (hämolytische Anämie).

Referenzbereich

  • 70-110 mg/dl

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