Calcium

Calcium

Bedeutung

Calcium gehört wie u.a. Natrium und Kalium zu den Elektrolyten des Bluts. Es wird vielfältig im Stoffwechsel gebraucht. Beispiele sind seine Funktion beim Knochenstoffwechsel, bei der Muskelkontraktion und beim Phosphathaushalt des Körpers. Die Konzentrationen von Calcium und Phosphat im Blut werden sehr fein reguliert. Von Bedeutung dabei sind vor allem Vitamin D und das Parathormon. Sie beeinflussen die Aufnahme von Calcium im Dünndarm, den Knochenstoffwechsel und die Phosphatausscheidung in den Nieren. Bei Störungen im Calciumhaushalt fällt das Augenmerk daher auf die Nebenschilddrüse und das Vitamin D.

Im Blut ist Calcium etwa zur Hälfte an Proteine, vor allem an Albumin gebunden. Bei Änderungen des pH-Werts ändert sich diese Proteinbindung. Eine Alkalisierung (pH > 7.4) des Bluts z.B. durch verstärkte Atmung (Hyperventilation) verschiebt das Calcium in die Albuminbindung; es sinkt daher das frei verfügbare Calcium. Das führt zu unwillkürlichen Muskelkontraktionen (hypocalzämische Tetanie).

Eine Erhöhung oder Erniedrigung des Calciumspiegels (Hypo- oder Hypercalcämie) im Blut bewirkt meist keine oder nur sehr unspezifische und vieldeutige Symptome. Dies kann folgendes umfassen: Knochenbrüche, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen, Erbrechen, Verstopfung, Eintrübung des Bewusstseins, Durstgefühl, vermehrtes Wasserlassen. Daher wird Calcium meist routinemäßig im Rahmen einer Elektrolytbestimmung im Blut mitbestimmt. Bei Auffälligkeiten werden Parathormon, Cholecalciferol (Vitamin D) und Phosphat mitbestimmt.

Gezielt wird Calcium beispielsweise bestimmt bei chronischer Niereninsuffizienz, bei Tumorleiden, Verdacht auf Vitamin-D-Überdosierung, zur Abklärung einer Muskeltetanie oder von Wachstumsverzögerungen oder Knochenbrüchigkeit.

Calcium – erhöhte Werte

Eine Erhöhung der Calciumkonzentration im Serum oder Plasma nennt sich Hypercalcämie. Ursachen von erhöhten Werten können sein:

  • Nebenschilddrüse: Überfunktion mit vermehrter Produktion von Parathormon (Hyperparathyroidismus)
  • Schilddrüse: Überfunktion (Hyperthyreose)
  • Medikamente: Überdosierung bei oraler Nahrungsergänzung von Vitamin D, Tamoxifen, Wassertabletten, Lithium
  • Tumore: Mit Fernwirkung auf den Knochenstoffwechsel oder mit Knochenmetastasen
  • Morbus Boeck: = Sarkoidose, krankhafte Bildung von Vitamin D Vorläufern
  • Albumin im Blut: Erhöhung des Proteins Albumin, was vermehrt Calcium bindet
  • pH-Wert: Ansäurerung des Bluts (Azidose), z.B. durch Nierenkrankheiten.

Calcium – erniedrigte Werte

Eine Erniedrigung der Calciumkonzentration im Serum oder Plasma nennt sich Hypocalcämie. Ursachen von erhöhten Werten können sein:

  • Albumin im Blut: Verminderung des Albumnins z.B. über Störungen der Produktion in der Leber oder durch erhöhten Verlust über die Nieren/Urin (Proteinurie) führt zum Absinken des Gesamt-Calciums
  • Dünndarm: Störungen der Nahrungsaufnahme über den Dünndarm z.B. bei Zöliackie
  • Nebenschilddrüse: Unterfunktion der Nebenschilddrüse führt zu vermindertem Parathormon und so zum Calciumabfall. Z.B. nach Schilddrüsen-Operation.

Referenzbereich

Die Normbereiche sind in der Jugend altersabhängig.

  • 12 bis 15 Jahre: 2.10 – 2.50 mmol/l
  • 15 bis 18 Jahre: 2.15 – 2.45 mmol/l
  • 18 bis 120 Jahre: 2.15 – 2.65 mmol/l

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