T4

Aussage

T4 (Thyroxin) ist ein Hormon, was von der Schildrüse in das Blut abgegeben wird. Neben T4 existiert noch das Hormon T3, was die gleiche Wirkung hat, aber schneller und stärkter wirkt. Zur Produktion der Schilddrüsen-Hormone ist Jod notwendig. Die Abgabe der Hormone ins Blut wird vom Gehirn (Hypothalamus, Hypophyse) kontrolliert.

Schilddrüsenhormone sind lebenswichtig für die Aufrechterhaltung des Stoffwechsels (körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, Wärmeproduktion) und die körperliche Entwicklung des Fetus/Kinds. Daher wird in der Säuglings-Vorsorgeuntersuchung U2 immer im Rahmen des Stoffwechselscreenings auf eine Unterfunktion untersucht.

Ihre enorme Potenz und Vielseitigkeit führt zu einer Vielzahl an Symptomen bei krankhaft erhöhter oder erniedrigter Konzentration im Blut.

Erhöhte Werte

Erhöhte Werte sprechen für eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), die sich durch viele unterschiedliche Symptome andeuten kann, u.a. Unruhe, Zittern, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Hunger, Gewichtsverlust, Wärmeintoleranz, Durchfälle, Koma. Erhöhte Werte können u.a. folgende Ursachen haben:

  • Iodmangel: Iod wird zur Produktion des Schilddrüsen-Hormons benötigt. Bei Mangel entstehen vermehrt Areale in der Schilddrüse, die sich der Steuerung durch die Hirnanhangsdrüse entziehen und kontinuierlich Hormone freisetzen. Dies kann bei lang anhaltendem Iodmangel zur Vergrößerung der Drüse (Struma) führen und eine Hyperthyreose auslösen.
  • Morbus Basedow: Das Immunsystem richtet sich bei dieser Erkrankung gegen das Gewebe der Schilddrüse und stimuliert die Hormonproduktion. Charakteristisch ist die Merseburger Trias: vorstehende Augen (Exophthalmus), schneller Puls (Tachykardie) und vergrößerte Schilddrüse (Struma).
  • Karzinom: Tumorgewebe, was Schilddrüsenhormone produziert, die nicht durch normale Regulation gesteuert werden. Das können primäre Schilddrüsen-Tumore sein, aber auch andere Tumoren (Paraneoplastische Tumore).
  • Medikamente: Iodhaltige Medikamente wie Amiodaron oder manche Röntgenkontrastmittel können bei Menschen mit leichtem Iodmangel eine schubartige Freisetzung der Hormone auslösen.

Erniedrigte Werte

Nennt man Hypothyreose, die mit u.a. folgenden Symptomen einhergehen kann: Antriebsarmut, geistiger Leistungsabfall, Depressionen, Kälteempfindlichkeit, heisere Stimme, Verstopfung. U.a. folgende Ursachen sind möglich:

  • Entzündung: Häufige Ursache v.a. bei Frauen ist die Hashimoto-Thyreoiditis, bei der das Immunsystem kontinuierlich das Gewebe der Schilddrüse zerstört.
  • Operation: Zustand nach Entfernung der Schilddrüse.
  • Medikamente: Mangelhafte Substitution mit Schilddrüsenhormonen, nach Radiojodtherapie.
  • Angeboren: Embryonale Fehlanlage.

Referenzbereich

  • 4.5 – 11.7 ug/l (ng/ml) oder 47.9 – 150.6 nmol/l

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