Lipasen

Bedeutung

Lipasen sind Fett-verdauende Enzyme. Sie spalten aus den Fetten die Fettsäuren ab. Lipasen werden in einer inaktiven Form in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet und in den Dünndarm abgegeben; erst dort werden sie durch Gallensäuren aktiviert. Die Bestimmung der Aktivität der Lipasen im Blut dient der Bauchspeicheldrüsen-Diagnostik. Bei einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse tritt sie vermehrt ins Blut über. Lipasen sind Pankreas-spezifisch und daher zur Diagnostik und Überwachung einer Bauchspeicheldrüsenentzündung besser geeignet als die Amylase.

Lipasen – erhöhte Werte

Erhöhte Werte deuten auf eine Schädigung des Pankreas (Bauchspeicheldrüse) hin. Das kann u.a. folgende Gründe haben:

  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis): Diese wird meist durch Alkohol oder fettreiche Ernährung hervorgerufen. Die Erhöhung der Lipase-Werte entspricht nicht der Ausprägung der Entzündung. Eine chronische Pankreatitis kann im Spätstadium aufgrund eines Gewebeabbaus unter Umständen nur noch wenig Lipasen bilden. Für eine akute Pankreatitis wird oft ein Überschreiten der 3fachen Obergrenze der Lipase angesetzt.
  • Reizung der Bauchspeicheldrüse: Z. B. nach einer ERCP (endoskopische Untersuchung der Gallen- und Bauchspeicheldrüsenwege) oder bei einer ?Sphincter-Oddi-Dysfunktion” schweren Grades (spastische Verkrampfung des Ausführgangs der Bauchspeicheldrüse): die vorübergehende Stauung des Bauchspeicheldrüsensekrets führt zu einem vermehrten Übertritt der Lipase ins Blut. Bei einer Reizung überschreitet der Lipase-Wert meist nicht die dreifache Obergrenze.

Lipasen – erniedrigte Werte

Erniedrigte Lipasen-Werte spielen diagnostisch keine Rolle.

Referenzbereich

  • < 70 U/l

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