GOT

Aussage

Das Enzym GOT (Synonym: ASAT, AST) gehört zusammen mit der GPT zu den Leberwerten (Transaminasen). Sie kommt in vielen Zelltypen, so auch auch z.B. im Herzmuskel vor. Daher ist sie im Gegensatz zur GPT nicht leberspezifisch. Die GOT kann zur Unterscheidung mancher Leberkrankheiten herangezogen werden. Bei Lebererkrankungen, bei denen die Leberzellen undicht werden und intrazelluläre Enzyme entlassen, findet sich die Erhöhung der GOT (ASAT) immer parallel zu der der GPT (ALAT). Eine GOT-Erhöhung ohne GPT-Erhöhung stammt nicht von der Leber.

Erhöhte Werte

Eine Erhöhung der GOT kommt bei vielen Erkrankungen vor, bei denen Zellen untergehen. Diagnostisch bedeutsam ist das Enzym bei Herz-, Muskel- und Lebererkrankungen wie folgt:

  • Herzinfarkt: Beim Herzinfarkt steigt die GOT später als Troponin und die Creatinkinase (CK) an. Es ist daher ein Verlaufsparameter.
  • Muskelschaden: Nach Unfällen mit Muskelquetschungen oder durch Nebenwirkung von Medikamenten (z.B bei Fettsenkern = Rhabdomyoloyse bei Statinen) oder genetischen Muskelerkrankungen steigt typischerweise die GOT, aber nicht die GPT.
  • Lebererkrankungen: Folgende Ursachen erhöhen die GOT: Hepatitis, Leberschaden durch Medikamente, Pilze, andere Gifte, Alkohol, Rechtsherzschwäche (Herzinsuffizienz), Gallestau (Cholestase). Hierbei spielt das Verhältnis von GPT zu GOT eine Rolle (s.u.).

Verhältnis GOT zu GPT

Diagnostisch bedeutsam ist das Verhältnis von GOT zu GPT (de-Ritis-Quotient). Wenn beide Werte erhöht sind, gelten vereinfacht folgende Regeln:

  • GOT niedriger als GPT: Eine Hepatitis ist wahrscheinlich.
  • GOT höher als GPT: Ein Leberschaden wird über externe Faktoren getriggert, z.B. durch Gifte, Herzschwäche, Gallestau.
  • GOT erhöht, die GPT jedoch nicht: Es können Erkrankungen anderer Organe ohne Mitbeteiligung der Leber vorliegen, beispielsweise ein Herzinfarkt oder Skelettmuskelschäden.

Erniedrigte Werte

Erniedrigte Werte haben keine diagnostische Wertigkeit.

Referenzbereich

  • Männer: < 50 U/l
  • Frauen: < 35 U/l

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