Chlorid im Blut

Chlorid im Blut

Bedeutung

Chlorid ist ein Elektrolyt, was vorwiegend im Blutserum und in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) vorkommt. Es bildet durch seine negative Ladung den Gegenpol zu Natrium und Kalium und ist damit auch bei der elektrischen Ladung der Zellen wichtig. Funktionell ist Chlorid im Blut mit dem Wasser- und Säure-Basenhaushalt des Körpers gekoppelt. Eine Veränderung des Chlorids geht meist mit gleicher Änderung des Natriums einher.

Die Aufnahme erfolgt über den Darm und die Ausscheidung über die Niere. Dementsprechend können Darmerkrankungen die Chlorid-Aufnahme und Nierenerkrankungen die -Abgabe stören.

Chlorid – erhöhte Werte

Ist die Konzentration von Chlorid im Blut erhöht, so spricht man von Hyperchlorämie. Ursachen hierfür können u.a. bedingt sein durch:

  • Nieren: Harnstau, renal tubuläre Azidose
  • Darm: Durchfall mit Bikarbonatverlust, kompensatorisch erhöht sich Chlorid
  • Medikamente: Chlorhaltige Infusionen (NaCl), Carboanhydrasehemmer z.B. bei grünem Star
  • Säure-Basehaushalt: Verstärkte Atmung (Hyperventilation) bei Fieber, Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), Gehirnerkrankungen

Chlorid – erniedrigte Werte

Ist die Konzentration von Chlorid im Blut erniedrigt, so spricht man von Hypochlorämie. Ursachen hierfür können u.a. bedingt sein durch:

  • Darm: Magensaftverlust, Durchfall mit Chlorid-Verlust, aber auch Erbrechen
  • Medikamente: Wassertabletten (z.B. Lasix)
  • Säure-Basehaushalt: Übersäuerung des Bluts (Azidose) durch organische Säuren bei Diabetes mellitus (diabetische Ketoazidose) oder Nierenversagen. Bei erhöhtem Bikarbonat (zu wenig Säure) steigt kompensatorisch das Chlorid.

Referenzbereich

  • 95 – 112 mmol/l

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