cholesterin

Aussage

Ammoniak ist ein Stoffwechselendprodukt des Körpers, was vor allem durch den Abbau von Aminosäuren ensteht. Als Grundbaustein aller Eiweisse (Proteine) im Körper sind die Aminosäuren lebenswichtig. Der in der Struktur enthaltene Stickstoff wird teilweise zur Neubildung von Eiweiß genutzt und teilweise als Ammoniak verstoffwechselt. In höheren Blutkonzentrationen wirkt er giftig auf den Organismus. Er wird daher in der Leber zu Harnstoff weiter verarbeitet (Harnstoffzyklus) und kann so im Urin ausgeschieden werden.

Medizinsch spielt Ammoniak v.a. bei Lebererkrankungen eine wichtige Rolle. Ist die Leber soweit geschädigt, daß sie die Entgiftung des Ammoniaks zu Harnstoff nicht mehr ausreichend wahrnehmen kann, so staut sich Ammoniak im Blut an. Es handelt sich um ein kleines und fettlösliches Molekül, was das Gehirn einfach erreicht und konzentrationsabhängig giftig auf Nerven- und Muskelzellen wirkt. Es kommt dann fortschreitend zu Bewußtseinsstörungen (Schläfrigkeit bis Koma), Verwirrtheit, Konzentrationsschwäche und Muskelzittern. Diese Symptome werden unter dem Begriff hepatische Encephalopathie (leber-bedingte Hirnleistungsstörung) zusammengefasst.

Erhöhte Werte

Eine Erhöhung der Ammoniakkonzentration nennt sich Hyperammoniämie. Ursache ist meist immer eine schwere Lebererkrankung wie u.a.:
fortgeschrittene LeberzirrhoseUrsachen für erhöhte Werte können sein:

  • Leberzirrhose: Fortgeschrittene Zerstörung der Leberstruktur meist durch Alkohol bedingt.
  • Hepatitis: Schwer verlaufende Virushepatitis
  • Vergiftung: z.B. durch Knollenblätterpilze

Auslösende Faktoren

Bei bestehender Leberschädigung können bestimmte Ereignisse den gerade noch bewältigten Eiweißstoffwechsel der Leber überfordern und müssen daher verhindert werden. Zu den Faktoren, die eine hepatische Encephalopathie auslösen können, gehören u.a.:

  • Innere Blutungen: Blutungen im Darm führt zu massiver Freisetzung von Eiweißen aus dem Blut, die vom Darm wieder ins Blutsystem aufgenommen werden.
  • Ernährung: Bei proteinhaltiger Kost (u.a. Fleisch, Milchprodukte).
  • Medikamente: Wassertreibende Medikamente können zur Volumenmangel führen, das Blut verdicken und so die Eiweißkonzentration erhöhen.
  • Infektionen: Schwere Infektionen z.B der Lunge (Pneumonie), der Harnwege, des Bauchfells (spontan bakterielle Peritonitis) oder der Blutvergiftung (Sepsis).
  • Shunts: TIPS (transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Stent-Shunt, umgeht Leberkreislauf).

Erniedrigte Werte

Erniedrigte Werte haben keine medizinische Relevanz.

Referenzbereich

  • 1 – 14 Jahre: 17,0 – 68,0 µmol/l
  • 14 – 18 Jahre: 22,0 – 66,0 µmol/l
  • Ab 18 Jahre: 10,0 – 50,0 µmol/l

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